Über das Kickboxen
Kickboxen ist ein sehr vielseitiger und abwechslungsreicher Sport. Beweglichkeit, Kraftausdauer, Kraftschnelligkeit und ein gutes Auge für den Kampf sind hier gefragt. Das erfordert viel Disziplin und Durchhaltevermögen. Im Training liegen die Schwerpunkte vor allem auf den Bereichen Technik und Taktik, da dies die dominierenden und leistungsbestimmenden Faktoren im Kickboxen sind. Um eine möglichst gute Beweglichkeit zu erreichen, darf dabei auch die Dehnung während des Trainings nicht zu kurz kommen.
Kickboxen ist ein sehr vielseitiger und abwechslungsreicher Sport. Beweglichkeit, Kraftausdauer, Kraftschnelligkeit und ein gutes Auge für den Kampf sind hier gefragt. Das erfordert viel Disziplin und Durchhaltevermögen. Im Training liegen die Schwerpunkte vor allem auf den Bereichen Technik und Taktik, da dies die dominierenden und leistungsbestimmenden Faktoren im Kickboxen sind. Um eine möglichst gute Beweglichkeit zu erreichen, darf dabei auch die Dehnung während des Trainings nicht zu kurz kommen.
Beim Techniktraining werden sämtliche Fähigkeiten vermittelt, die im Wettkampf von Relevanz sind. Dazu gehört neben dem Training der Einzeltechniken auch die Vermittlung von Bewegungsabläufen, kombinierten Faust- und Fußtechniken sowie die dazugehörigen Verteidigungskonzepte.
Ein weiterer Schwerpunkt unserer Trainingsarbeit befasst sich mit der Taktik: Um das Kickboxen erfolgreich zu praktizieren, sind also neben einer guten körperlichen Verfassung auch Konzentration und ein heller Geist gefragt.
Beim Bundesfachverband für Kickboxen, der WAKO Deutschland e. V., dem wir als PSV Mainz angehören, gibt es mittlerweile sieben Disziplinen:
- Point Fighting
- Leichtkontakt
- Vollkontakt
- Kick Light
- Lowkick
- K1 Style
- Freie Musikformen
Im PSV Mainz stehen Kick-Light und Leichtkontakt im Vordergrund.
Folgendes ist für uns Kickboxer ganz essentiell: Der Sport hat nichts mit wilden, unkontrollierten Schlägereien zu tun, deren Ziel es ist, sein Gegenüber niederzuschlagen. Ganz im Gegenteil: Im Kickboxen kommt es auf ein hohes Maß an Disziplin und Fairness an. Das Training erfolgt immer miteinander, niemals gegeneinander.
Kickboxen bei uns ist nicht nur Leistungssport, sondern auch Breitensport, der großen Anklang bei ganz unterschiedlichen Menschen findet. Bemerkenswert ist der stetig wachsende Anteil von Mädchen und Frauen, die den Sport für sich entdecken.
Kickboxen bietet dem Sportler, im Gegensatz zu vielen anderen Sportarten, keine einseitigen Belastungen, sondern beansprucht vielmehr den gesamten Körper. Geschult werden die Bewegungskoordination, Beweglichkeit, Dehnung, Ausdauer, Stärkung der Muskulatur, Schnelligkeit sowie das allgemeine Leistungsvermögen und die positive Entwicklung der Persönlichkeit.
Geschichte und Entstehung
1974
Mike Anderson und Georg F. Brückner legten den Grundstein für das Kickboxen, wie wir es heute kennen…
Vor der Entstehung des Kickboxens gab es in der Welt des Kampfsports revolutionäre Bewegungen: Der legendäre Bruce Lee hatte die Vision von modernen Wettkämpfen mit Schutzausrüstung. Denn trotz Nullkontakt bzw. kontrolliertem Kontakt waren die Karateturniere in den USA geprägt von gebrochenen Nasen, Platzwunden und ausgeschlagenen Zähnen. Die geballte Kraft der Schläge und Tritte kurz vor dem Ziel stoppen – das ging in der Praxis selten gut. Der Amerikaner John Rhee realisierte Lees Idee und brachte die ersten Safeties auf den Markt. Die große Mehrheit reagierte zunächst skeptisch, da sie darin den Untergang der traditionellen Systeme aus Fernost und die Verwässerung der mit dem Kämpfen verbundenen philosophischen Weisheiten sah.
Als Mike Anderson und Georg F. Brückner jedoch sahen, wie positiv und ungefährlichdie wenigen Karateturniere verliefen, die mit Schutzausrüstung ausgetragen wurden, beschlossen sie, das Experiment aktiv voranzutreiben: Brückner organisierte in Berlin das erste europäische Turnier aller Stile, bei dem 88 namhafte Schwarzgurte gegeneinander antraten. In vier Gewichtsklassen wurde gekämpft, die Sieger qualifizierten sich für die WM in Los Angeles. Innerhalb des Turniers stand auch ein Vergleichskampf der Europäer gegen die Superstars aus den USA auf dem Programm. Die Amerikaner, die dabei die ersten Safeties trugen, konnten alle Register ihres Könnens ziehen und waren den Europäern absolut überlegen. Das Publikum war begeistert. Brückners Turnier erhielt international viel Beachtung und Anerkennung.
In der Zwischenzeit hatte Anderson in den USA die WM in L.A. vorbereitet und bot zum ersten Mal Fullcontact als Disziplin an. Ein WM-Turnier mit vollem Kontakt – das gab es in der Geschichte der fernöstlichen Kampfkünste noch nie. Den Zuschauern wurden furiose und spannende Fights geboten. Durch die Safeties konnten die Kämpfer alles geben und ihre ganze Kraft einsetzen – verletzt wurde dank der Schützer niemand.
Zwei Wochen nach der WM gründeten Mike Anderson und Don Quine in LA die Professional Karate Association, kurz PKA. Bei dem Entwicklungstempo konnten die Europäer nicht mithalten – sie zogen jedoch in den nächsten Jahren nach…
1975
Brückner veranstaltete im September 1975 das zweite Turnier in Europa; diesmal konnten alle mit Safeties kämpfen. 400 Kämpfer aus mehreren europäischen Ländern nahmen teil – darunter Kämpfer der Disziplinen Karate, Kung Fu und Taekwondo. Man war sich einig: Hier dominierte eine ganz neue Art des Kämpfens – eine gute Mischung aus allen Stilen nach dem Vorbild der USA! Höhepunkt des Turniers war der erste Fullcontact-Kampf über acht Runden, bei dem Ramiro Guzmann (Mexiko) und Gordon Franks (USA) gegeneinander antraten und glänzende Kampftechniken zeigten. Jeder konnte sich überzeugen, dass mit einer guten Schutzausrüstung die Gefahren von Verletzungen gebannt waren.
1976
Während in den USA bereits die ersten Profi-Kämpfe stattfanden, begannen in Europa die Vorbereitungen für einen Vollkontakt-Vergleichskampf zwischen Nordamerika und Europa. Die Europäer waren hoffnungslos unterlegen – die neue Art zu kämpfen erforderte ganz andere konditionelle Voraussetzungen als beim Karate oder Taekwondo. In diesem Jahr gab es auch bereits erste Pläne zur Gründung eines Weltverbandes, wiederum von Anderson und Brückner.
1977
Im Februar wurde in Berlin der Weltverband World All-Style Karate Organization, kurz WAKO, sowie der Deutsche Verband, WAKO Germany, gegründet. Der Grundstein für die ersten Deutschen und Europameisterschaften im Leicht- und Vollkontakt war gelegt.
1978
Das Jahr 1978 war geprägt von vielen Turnieren in Deutschland. Bei der 2. Europameisterschaft sowie bei der 1. Weltmeisterschaft konnten die deutschen Kämpfer dann beweisen, dass sich ihr hartes Training ausgezahlt hatte: Sie holten 1 Goldmedaille, 2 Silbermedaillen und 2 Bronzemedaillen und verdienten dadurch viel Anerkennung.
1979
Bei der nächsten EM in Mailand konnte Deutschland erneut seine Stärke demonstrieren. Dann stand die WM in den USA bevor: Hier zeigte sich, wie sehr die Europäer aufgeholt hatten und dass sie in einer super Form waren. Die USA holten letztlich nur eine einzige Goldmedaille.
1985
Die WAKO erlebte eine tiefgreifende Krise. Politische Machtspiele führten zur Spaltung in zwei Lager, sodass es in den nächsten zwei Jahren jeweils zwei Europa- und Weltmeisterschaften gab.
1987
Die gespaltenen Verbände einigten sich darauf, die Zukunft wieder gemeinsam zu gestalten, um das Kickboxen voranzubringen. Die WM in München war der Ausgangspunkt zu einem einheitlichen großen Weltverband für Amateure und Professionals. Erklärtes Ziel war es, mit Vernunft, Leistung und einer Konzentration der Kräfte die Anerkennung durch die Medien und vor allem durch den Deutschen Sportbund zu erreichen.
1991
Kickboxen mit Lowkick wurde als Disziplin neu aufgenommen, um den Sportlern ein breiteres Angebot an Kampfdisziplinen zu bieten. Außerdem fanden immer mehr osteuropäische Länder den Weg in die WAKO, wodurch sich die innereuropäische Konkurrenz stark vergrößerte.
2000
Das Angebot an Disziplinen wurde wiederum ausgeweitet: Vollkontakt, Lowkick, Thai-Kickboxen, Semikontakt, Leichtkontakt, Musikformen und Aerokickboxing waren nun die Disziplinen der WAKO. Außerdem wurde festgelegt, dass bei Europa- und Weltmeisterschaften je nur ein Teilnehmer pro Land an den Start gehen darf.
2006
Die WAKO konnte ihren größten sportpolitischen Erfolg verbuchen: Der parallele Verband IASKA löste sich auf und schloss sich der WAKO an. Die GAISF (General Association of Internationel Sports Federations) erkannte die WAKO nun als offiziellen Vertreter der Sportart Kickboxen an. Da auch der Muaj Thai-Verband anerkannt wurde und man sich zusichert, keine Sportart des anderen Verbandes auszuüben, war die Disziplin Thai-Kickboxen für die WAKO tabu. Sie wurde in K1 Rules umbenannt.
2007
Mit der Gründung der WAKO Asia Kickboxing Federation und der WAKO African Kickboxing Federation konnte der Verband Asien und Afrika für sich gewinnen. Zudem wurde in Brasilien die PAN American Kickboxing Federation gegründet. Die ersten Europameisterschaften für Junioren und Kinder wurden veranstaltet. Anders als bei den Damen und Herren sind hier bis heute zwei Starter pro Nation startberechtigt.
2009
Nach langen Verhandlungen wurde Kickboxen in das Programm der World Combat Games der GAISF aufgenommen. Die Disziplin Aerokickboxing wurde wieder aus dem Programm heraus und stattdessen Kick Light (Leichtkontakt mit Lowkicks) mit aufgenommen.
2016
Am 25.08.2016 beantragte die WAKO Deutschland die Aufnahme und Anerkennung in den DOSB.
2017
Seit dem 2. Dezember 2017 ist die WAKO Deutschland Mitglied des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Auf der 14. DOSB-Migliederversammlung in Koblenz wurde dem Antrag der Aufnahme in den DOSB stattgegeben.
2018
Am 30. November 2018 wurde die WAKO vom International Olympic Committee (IOC) vorläufig anerkannt.
Ausführlichere Infos findet ihr auf der offiziellen WAKO-Seite:
Entstehung - Geschichte des Kickboxen in Deutschland (externer Link)